1972-2001
BAUERNSTUBE
Mit einem Pferdekummet und einem Backnest aus Stroh fing im Jahr 1972 alles an. Schnell wuchs der Bestand von Gegenständen und Fotos aus dem bäuerlichen Leben. So konnte die damalige Geschichts-AG unter Leitung von Lehrer Helmut Schmidt im Dachboden des Schulgebäudes eine erste kleine Ausstellung über das Leben auf dem Land präsentieren. Die "Bauernstube" in der Bodenkammer wurde für den Geschichtsunterricht genutzt und zog interessierte Besucher an.
Der folgende Text wurde der von Gerdi Schmidt geschriebenen „Chronik der Heimatstube in Burgscheidungen“ entnommen. Das Original kann eingesehen werden unter der Rubrik „Dokumentiert/Dokumente“.
Die Anfänge der "Bauernstube" in der Bodenkammer
"Jüngeren Schulkindern die Geschichte ihrer Umwelt nahe zu bringen ist nicht einfach. Da uns kein Heimatmuseum zur Verfügung stand, mussten wir uns selbst eine kleine Ausstellung im Klassenraum gestalten.
Da die meisten Eltern der Schüler in der Landwirtschaft arbeiteten, brachten die Kinder für diese Ausstellung sowohl Bildmaterial aus der Zeit der bäuerlichen Einzelwirtschaften als auch Haushalts- und Arbeitsgeräte mit. Ein Pferdekummet und ein Backnest aus Stroh waren die ersten Gegenstände, die damals in der Schule verblieben. Das war im Jahr 1972. Nach der Auflösung einer Bauernwirtschaft im Jahr 1977 standen uns genügend Gegenstände und auch Mobiliar zur Verfügung, um einen Raum ausgestalten zu können.
Eine Bodenkammer unserer Schule durften wir nutzen. Sie wurde entrümpelt und die bis dahin gesammelten bzw. vorhandenen Stücke wurden aufbereitet. Der Geschichtslehrer unserer Schule, Helmut Schmidt, nahm sich mit seinen Schülern der AG Geschichte dieser nicht immer angenehmen Arbeit an.
Alte Geräte mussten von jahrelangem Schmutz und Staub gereinigt, entrostet, zum Teil repariert, eingefettet oder konserviert werden. Bei der Ausgestaltung des Raumes fanden wir im Lehrer Rudolf Wendling (Biologie, Chemie) aus Bad Bibra einen kompetenten Ratgeber und fleißigen Helfer.
Am 1. Mai 1978 konnte unsere Ausstellung unter dem Thema „Ausstellung bäuerlicher Haushalts- und Arbeitsgeräte“ eröffnet werden. Das Interesse der Bevölkerung war groß. Viele Leute spendeten spontan weitere Gegenstände ( z. T. als Leihgabe).
Genutzt wurde diese Ausstellung vor allem für den Heimatkundeunterricht der 3. Klasse. Viele Schulen der näheren Umgebung reservierten einen Wandertag für einen Besuch unseres kleinen Museums.
Die AG Geschichte präsentierte unsere Sammlung mit Dias, Text und einigen Ausstellungsstücken beim Treffen „Junger Historiker“ in Bad Frankenhausen.
Als nach der Wende feststand, dass unsere Schule aufgelöst und das Gebäude verkauft wird, mussten wir uns nach einem neuen, möglichst größeren Raum umsehen, denn für viele Sammelobjekte, die im Keller lagerten, gab es keinen Platz mehr."
Bodenkammer Bild 1
Die Schüler der AG Geschichte mit den Hortkindern der Schule
Bodenkammer Bild 2
1. Mai 1978, Eröffnung der Ausstellung im Bodenraum der Schule:
hier die Ehepaare Hans und Ruth Schmidt und Längricht
Bodenkammer Bild 3
Präsentation in der Bodenkammer
Bodenkammer Bild 4
Präsentation in der Bodenkammer