Brückenreparatur
1963/1964

Wie kam Burgscheidungen zur ersten Steinbrücke?

... ein kaiserliches Geschenk
- so ist es der Chronik zu entnehmen.

"...Interessant ist, daß Burgscheidungen auf ähnliche Weise in der Kaiserzeit zu der alten Unstrutbrücke kam. Zwar hatte "Ihre Majestät" für Dörfer wie Burgscheidungen keine finanziellen Mittel, um kommunale Mißstände zu beheben, aber gemäß dem damals in diesen Kreisen gültigen Motto: "Man ist galant, man macht Präsente" erhielt Frau Gräfin von der Schulenburg für "treue Dienste bei Hofe" die Unstrutbrücke von "Ihrer Majestät" geschenkt. Ja, geschenkt, denn über den tatsächlichen "Kaufpreis" waren keine Einzelheiten mehr feststellbar (Anmerkung: diese Aussage in der Chronik ist nicht korrrekt. Aus einer Abschrift in der Chronik zu den Brücken ist eine Beteiligung von lediglich 2000 Mark durch die königliche Regierung vermerkt). Größere Reparaturen, deren ein solches Objekt ständig bedarf, wurden in der folgenden Zeit aber nicht von der "Frau Gräfin" übernommen."

(s. Dokument "Kommunale Einrichtungen")

Rettung der Brücke am 10. April 1945

Im Zuge der Taktik der verbrannten Erde sollte die Brücke in Burgscheidungen an diesem Tag gesprengt werden. "Diese Nachricht verbreitete sich in Windeseile im Ort. Man ist empört. Strategisch gesehen ist diese Brücke völlig wertlos, für die Einwohner von Burgscheidungen aber ist sie der Lebensnerv, der wichtigste Verbindungsweg. ... An diesem gleichen Abend sitzen, wie oft in den vergangenen Jahren, 3 Männer in der Dorfgaststätte. Eigentlich wollten sie, um sich etwas abzulenken, einen zünftigen Skat dreschen. Aber das bevorstehende Ereignis beschäftigt auch sie. ... Nach einer langen Zeit des Schweigens und des vorsichtigen Umschauens nach anderen Gästen gibt einer von ihnen seinen Gedanken Ausdruck: "Gibts denn keine Rettung für unsere Brücke? Kann man diesen Wahnsinn nicht verhindern?" "Man müßte das Loch zuschütten", meinte ein anderer. "Mensch, das ist gefährlich! Wenn uns die Nazis erwischen, kostets uns die Rübe!" ... Schweigend und den eigenen Gedanken nachhängend, lassen sie Stunde um Stunde verstreichen, bis im Dorf alles ruhig geworden ist. Nun ist keine Zeit mehr zu verlieren. Gustav Venohr, Rudolf Ihle und Otto Beyer verlassen durch eine Hintertür die Dorfgaststätte und greifen zu den schon bereitgestellten Schaufeln. ... Schaufel um Schaufel füllt den ausgehobenen Schacht. ... Endlich ist es geschafft. Leise wie sie gekommen sind, verschwinden sie wieder. Ein kleines Ereignis am Ende eines großen Krieges. Ein kleines Ereignis?"

(s. Dokument "Chronik")

In den Jahren 1963 bis 1964 wurde die Unstrutbrücke saniert/ertüchtigt und die Mühlgrabenbrücke neu gebaut.

Die Stützpfeiler mit Pfahlgründung der Unstrutbrücke blieben bei den Baumaßnahmen erhalten und der Oberbau wurde in Stahlbetonbauweise neu erstellt.

Die Mühlgrabenbrücke wurde bei den damaligen Baumaßnahmen kommplett neu, in Stahlbetonbauweise, erstellt.

Brücke Bild 1 Bild: Brücke Bild 1 Bis zu dem notwendigen Neubau bzw. der Ertüchtigung im Jahr 1964 war diese Ansicht der Brücke das gewohnte Bild - die "Grafenbrücke" hat den 1. und 2. WK unversehrt überstanden.

Brücke Bild 2 Bild: Brücke Bild 2 Das Bild zeigt die alte Unstrutbrücke vor ihrer Sanierung. Im Vordergrund sind Bauvorbereitungen der Ersatzbrücke zu erkennen.

Das Bild entstand im Jahr 1962/63/64

Brücke Bild 3 Bild: Brücke Bild 3 Das Bild zeigt den Bau der Ersatzbrücke. Der Unterbau bestand aus einer Stahlträgerkonstruktion und wurde damals mit Hilfe von mechanischer Hebetechnik eingehoben.

Das Bild entstand im Jahr 1962/63/64

Brücke Bild 4 Bild: Brücke Bild 4 Vielleicht eine Baubesprechung auf der Ersatzbrücke?

Das Bild entstand im Jahr 1962/63/64

Brücke Bild 5 Bild: Brücke Bild 5 Der Bodenbelag der Ersatzbrücke bestand aus Holzbohlen und war breit genug, um von Fahrzeugen befahren werden zu können.

Das Bild entstand sehr wahrscheinlich um 1962/63

Brücke Bild 6 Bild: Brücke Bild 6 Der Brückenunterbau, die Brückenbögen wurden nicht alle abgerissen. Welcher Bereich des Brückenunterbaus hier zu sehen ist, kann nicht genau gesagt werden. Vermutlich ist es ein Bereich der Mühlgrabenbrücke, denn diese wurde komplett erneuert.

Brücke Bild 7 Bild: Brücke Bild 7

Brücke Bild 8 Bild: Brücke Bild 8

Brücke Bild 9 Bild: Brücke Bild 9 Die Mühlgrabenbrücke wurde durch einen Neubau aus Stahlbeton ersetzt, hier ist die Einschalung gut zu erkennen. Das Bild wurde dem Heft "Vom Wendelstein zur Neuenburg" entnommen.

Das Bild entstand um 1964

Brücke Bild 10 Bild: Brücke Bild 10 Dieses Bild und die zwei folgenden Bilder zeigen den Fortschritt der Schalungsarbeiten der Unstrutbrücke. Mit Holzstämmen und Stahlträgern wurde die Holzschalung für den Stahlbeton abgestützt.

Das Bild entstand von der Ersatzbrücke am 30.8.1964

Brücke Bild 11 Bild: Brücke Bild 11 Das Bild zeigt deutlich die "Einschalung" des neuen Brückenoberbaus. Der notwendige Beton wurde vor Ort hergestellt.
Weiterhin sehen Sie auf dem Bild auch gut, dass im Bereich der Unstrutbrücke die alten Brückenbögen erhalten geblieben sind. Diese wurden nur ertüchtigt bzw. saniert.
Auch das Brückengeländer der Ersatzsbrücke ist hier, rechts im Bild, gut zu erkennen. Es bestand aus zwei Tauen, welche in Stahleisen eingehangen waren.

Das Bild entstand von der Behelfsbrücke am 30.8.1964

Brücke Bild 12 Bild: Brücke Bild 12 Der Brückenoberbau ist fertig eingeschalt und zum Betonieren vorbereitet.

Das Bild entstand von der Ersatzsbrücke am 30.8.1964

Brücke Bild 13 Bild: Brücke Bild 13 Die neue Brücke erhielt ein modernes Geländer aus Stahl und eine Gehwegbeleuchtung wurde installiert.

Das Bild entstand sicher im Jahr 1965

Brücke Bild 14 Bild: Brücke Bild 14 Die neue Brücke mit der Mühle im Hintergrund

Das Bild entstand sicher im Jahr 1965

Brücke Bild 15 Bild: Brücke Bild 15

Brücke Bild 16 Bild: Brücke Bild 16

Brücke Bild 17 Bild: Brücke Bild 17

Kontakt:
Zur Burg-Plauderei
Schulplatz 30a
06636 Laucha
OT Burgscheidungen

Burg-Plauderei
info@burgplauderei.de

Schwarzes Brett - Termine
Impressum & Bedienung