BRÜCKEN-CHRONIK
Chronik der Unstrut-, Mühlgraben- und Gewehrichtbrücken
1595
Frühjahr: großes Hochwasser der Unstrut, Schäden an beiden Brücken
1692
erstmals schriftliche Erwähnung von Brückenbauten über die Unstrut und über den Mühlgraben, Bauherr war der damalige Besitzer von Burgscheidungen - Freiherr von Hoym
1745
erneuter Brückenbau über den Mühlgraben, Hausverwalter Mayer verzeichnet eine Rechnung über 508 Thaler 13 gr. 4 Pf
1750
Brückenneubau über die Unstrut als Dachbrücke mit Hängewerk, Baukosten unbekannt
1773
Brückenreparatur, Kosten: 524 Thaler 18 gr. 7 Pf
19. Okt. 1813
Schulze Demme aus Kirchscheidungen berichtet: beide Brücken von den russischen Truppen, die nach der Schlacht bei Leipzig auf der Verfolgung der Franzosen hier durchgekommen sind, abgebrannt
1813
Mühlgrabenbrücke ausgebessert
1817
Herstellung der Unstrutbrücke, Kosten: 242 Thaler 20 gr. 6 Pf
1824
Neubau der Mühlgrabenbrücke, Baukosten: 464 Thaler 8 gr. 9 Pf
1827
erneute Reparatur der Unstrutbrücke, Kosten: 423 Thaler, 19 gr. 5 Pf
seit 1827
sind keine wesentlichen Reparaturen an den zwei Brücken zur Ausführung gekommen
1905
erste Steinbrücke - Neubau der Unstrut-, Mühlgraben- und der drei "Fluthbrücken im Gewehrigt" - allesamt aus Sandstein, dabei Anpassen der Auffahrten zu den Brücken über die Unstrut/Mühlgraben, welche sehr steil und für den Fuhrbetrieb beschwerlich waren - ausführende Baufirma: "Liebold & Companie" aus Holzminden;
Baukosten: 59800 Mark - hinzu kommen 2600 Mark für Fußweg, 1591 Mark 92 Pf. für ein eisernes Geländer und 550 Mark für den Durchlass auf Tröbsdorfer Seite für den Leinpfad;
Beihilfen zu den "Gewehrigtbrücken": Vom Kreis etwa 16000 Mark, von der Provinz etwa 15000 Mark - zur Unstrutbrücke gibt die Königliche Regierung 2000 Mark;
Bauzeit vom 1. April bis in den Herbst;
Kostenbeteiligung der "Grafschaft von der Schulenburg" nicht ersichtlich
während des 2. Weltkrieges
Brücken bleiben relativ unversehrt - keine größeren Beschädigungen vermerkt, Bombentreffer nahe der Brücken; in einem Bombentrichter kommt 1947 bei Hochwasser ein Pferdefuhrwerk in Schwierigkeiten - die Pferde ertrinken
10. April 1945
Zerstörung der Brücken durch die sich zurückziehende Wehrmacht vorbereitet; Rettung der Brücken - Gustav Venohr, Rudolf Ihle & Otto Bayer vereiteln unter Lebensgefahr die geplante Sprengung der Brücken in einer "Nacht und Nebelaktion"
Nachkriegsjahre
Reparaturen an den Brücken, Beseitigung der Bombentrichter
1963/1964
Generalreparatur der Unstrut- und Mühlgrabenbrücke in zwei Bauabschnitten; Bauprojektierung und Ausführung durch die Firma "VEB Hoch- und Tiefbau - Baukombinat Halle"; Mittel für den Brückenneubau von 500000 Mark wurden zusammengetragen; ca. 20 Bauarbeiter wohnten in einem Wohnlager in der Gaststätte in Tröbsdorf; Abschluss der Arbeiten & Freigabe im Dezember 1964;
das eiserne Geländer der alten Brücke wurde als Abgrenzung des Sportplatzes wieder verwendet
1964 bis 2020
keine nennenswerten, größere Reparaturen erfolgt
Juli 2020 bis Mai 2022
Brückenneubau der Unstrut- und Mühlgrabenbrücke als Stahlbetonbrücken durch die Firma Glass Ingenieurbau Leipzig GmbH als Hauptauftragnehmer; Baukosten: etwa 7 Millionen €, zum Teil gefördert mit Mitteln zur Beseitigung der Hochwasserschäden von 2013 durch die Europäische Union (EU);
feierliche Freigabe & Einweihung mit einem Brückenfest am 11. Mai 2022
2024
teilweise Einsturz der Gewehricht-Brücke über der Großen Blinde in Tröbsdorf - der Kommune fehlen die Mittel, um die Brücke zu reparieren