ORTS-CHRONIK
Chronik Burgscheidungen u. Tröbsdorf (B = Burgscheidungen, T = Tröbsdorf)
Quellen: siehe u.a. unter Querfurter Altertums- und Verkehrsverein - Bibliothek - Unstruttal: hier ältere Aufsätze über Burg- und Kirchscheidungen
1595
Frühjahr: großes Hochwasser der Unstrut, Schäden an beiden
Brücken, Einsturz des Backhauses u.a. Häuser in Burgschdg.
1599
Christoph Wolf von Wiehe lässt in der Burgscheidunger Flur zwei
Falken fangen u. schickt diese dem Grafen von Mansfeld
1608
Okt.: großer Brand in Burgscheidungen, alle Vorwerksgebäude des
Erb- und Gerichtsherrn Christoph Wolf von Wiehe auf Burgschdg.
wurden eingeäschert, auch viele Häuslerstellen brannten ab, von
Wiehe rief zu einer Geldsammlung für die Abgebrannten auf
1713
der Einwohner Schindler wird bei Arbeiten im Steinbruch am Schloss
von einem Stein erschlagen, 1728 trifft den 54jährigen Stange ein
ähnliches Schicksal; der Steinbruch befand sich unterhalb der sog.
„Liebesbank“
1721
einer in diesem Jahr angefertigten Aufstellung zufolge sind von 1681 bis
1721 in T. 92 Männer und 71 Frauen, zs. 163 Personen gest., im
Nachbarort waren es 80 Männer u. 105 Frauen, also 185 Personen
1722 Okt.:
Levin Friedrich von der Schulenburg (1670-1729), General-
Feldzeugmeister und Gouverneur im Dienste d. Königs von Sardinien,
erwirbt die Herrschaft Burgscheidungen, Nov. Kauf von zwei
Dritteln von Kirchscheidungen, Errichtung e. Majorats, das bis 1945
im Besitz der Familie blieb
1723 bis 1724
die Anspänner und Hintersättler von Tröbsdorf, Thalwinkel
und Wennungen verweigern die Hand- und Spanndienste für den
Schlossneubau, unterliegen jedoch vor Gericht
1724 Okt.:
Baubeginn am Nordflügel des neuen Schlosses, Dez.: Baubeginn am Schlosgarten, Fuhr- und Erdarbeiten durch Tagelöhner
1725 bis 1730
Steinmetz und Steinbruchbesitzer G. Jex fertigt Bodenplatten und Kamine für den Schlossneubau an
1726 23. Juni:
auf Veranlassung des Schlossherrn wird ein 10jähriger
türkischer Knabe aus Tunis auf den Namen
Heinrich Friedrich Christoph Unstrut getauft
1726 bis 1728
Umbau der Kirche in B., die Steinmetzarbeiten führt Gottfried Jex aus
1728 Sommer
Baubeginn am neuen Ostflügel des Schlosses
1728 Sep.:
Stiftung d. Hospitals od. Armenhauses, bestimmt für die Unterbringung von sechs armen Männern, d. Besitzer des Majorats war
verpflichtet, dieses zu unterhalten u. für den Unterhalt der sechs
Bewohner zu sorgen, um 1840 kostete das jährlich ca. 275 Taler od.
zehn Prozent d. Brutto-Einnahmen des Ritterguts Burgscheidungen
1734 März:
Abbruch der alten Kirche in T, 2. April Grundsteinlegung für d.
neue Kirche, 25. Juli Verlosung der sog. Weiberstühle.
15. August
erstes Abläuten der Kirchenglocke, Sep. Einweihungspredigt
durch Pfarrer Wichmann, Baukosten der neuen Kirche: 550 Tlr.
1736
Aus-, Umbau des Pfarrhauses in B.
1740
die Kirche (in B.) bekommt eine neue Orgel
1746 13. Sep.:
das Hirtenhaus in T. brennt ab
1752 August:
nach starkem Regen und Ungewittern tritt die Unstrut f.
acht bis zehn Tage über die Ufer, nach Abfluss des Wassers waren
die Wiesen und Weiden von Laucha bis Artern mit dem sog. Wiesenpelz
oder -watte (Conserva bullosa) bedeckt
1755 29. Sep.:
Jubiläumsfeier des (Augsburger) Religionsfriedens
1758
Bau der Saubrücke, die Gemeinde T. muß dafür einen Kredit aufnehmen
1759-1763
mehrfacher Durchzug und Einquartierung von preußischen,
sächsischen, französischen u.a. alliierten Truppen in Burgscheidungen und Tröbsdorf
1760
der Ölmüller Christoph Werther aus Thalwinkel (1692-1773) lässt auf
seine Kosten die Kirche in T. ausmalen, 1746 hatte er der Kirche
bereits e. neuen Taufstein verehrt
1770
sterben zwei aus dem Ausland gebürtige Burgscheidunger, eine aus
Ungarn stammende Frau und ..., handelte es sich bei dem einen um
auf dem Schloss arbeitende „Domestiquen“, fanden andere auf dem
Rittergut ihr Auskommen
1774 Mai:
Hochwasser des Biberbaches in Tröbsdorf, am Hoftor von Joh.
Michael Tag wurde eine Hochwassermarkierung angebracht
1776
Reparatur der Orgel in Tröbsdorf
1784
überdurchschnittliches Hochwasser der Unstrut
1784 14. April:
Beschluss der Gemeinde T. über die neuerliche Erhebung
regelmäßiger Abgaben (Einzugs-, Erbe-, Heiratsgeld)
1791
Beginn der Schiffbarmachung der Unstrut
1793
Fertigstellung der Schleusen in Burgscheidungen u. Karsdorf, am
19. Nov. d.J. passiert das erste Schiff d. hiesige Schleuse
1794
infolge einer Missernte starke Teuerung der Lebensmittel
1794
Tod des herrschaftlichen Kochs am Faulfieber, er hatte sich bei
durchziehenden Soldaten angesteckt, derartige Todesfälle gab es
aufgrund der zahlreichen Kriege mehrfach, so u.a. 1813, s.d.
1795
Juli der sächs. Kurfürst besichtigt die fertiggestellten Schleusen an d.
Unstrut, passiert daher auch Burgscheidungen, Tröbsdorf, Karsdorf
1795
d. Graf lässt das Mühlwehr nahe der Schleuse für 3000 T. bauen, die
Steine wurden alle im Mühlholz über d. Schleuse in T. gebrochen
1798
Dez. bis 1799 Febr. strenger Winter
1798
Tod von zwei Hospitaliten, zwischen 1737 und 1798 sterben insges.
23 Insassen des Armenhauses, die aus Burgscheidungen, Tröbsdorf,
Wennungen, Thalwinkel u. Kirchscheidungen stammten
1799 Febr.:
Hochwasser der Unstrut, 14 Häuser im Unterdorf werden ganz
oder teilweise beschädigt, die Gemeinden Tröbsdorf und Kirchscheidungen
leisten Hilfe, d. größten Schäden gab es in Karsdorf u.
Reinsdorf
1799 16. Mai:
Dachstuhlbrand bei Christoph Dörfer, Windstille verhinderte
ein Übergreifen auf andere Gehöfte
1800
im Sommer herrscht große Dürre, Niedrigwasser d. Unstrut,
zwei Einwohner sterben an der Ruhr
1803
die Gemeinde Tröbsdorf errichtet ein eigenes Brauhaus, erhält vom
Grafen gegen die Zahlung e. Erbzinses d. Braurecht, aber nicht d.
Recht zum Ausschroten (fassweisen Verkauf außerhalb)
1806 15. Okt.:
französische Truppen plündern Tröbsdorf, die Einwohner flüchten nach Kirchscheidungen
16. Okt.: ein französisches Armeekorps unter Marschall Bernadotte
marschiert durch Burgscheidungen in Richtung Karsdorf, die Einwohner
flüchten nach Kirchscheidungen, Soldaten dringen ins
Schloss ein und plündern u.a. das Archiv, frz. Soldaten erheben in
Kirchscheidungen willkürlich Kontributionen u. brandschatzen, in B.:
in diesem Jahr gibt es mit zwölf ungewöhnlich viele Bestattungen,
bei den Todesursachen aber kein Hinweis auf Kriegsauswirkungen
1807
zwei Einwohner sterben an den Blattern
1813
4. April: ein französisches Armeekorps marschiert durch Burgscheidungen nach Karsdorf
22. Sep.: französische Husaren biwakieren in Burgscheidungen,
1. Okt.: französische Husaren in Tröbsdorf u. Burgscheidungen,
20. Okt.: Kosaken brennen beide Brücken ab, um den Rückzug d.
französischen Truppen nach d. Schlacht bei Leipzig zu stören,
21. Okt.: französische Kavallerie passiert Tröbsdorf, Kosaken stehen
in Burgscheidungen, später steht frz. Kavallerie in Burgschdg.,
22. Okt.: mehrere tausend Kosaken kommen aus Dorndorf und
passieren die reparierten Brücken in Burgscheidungen in Richtung
Golzen und Bibra, auf dem Dorfanger und in Tröbsdorf biwakieren
preußische u. sächsische Truppen, in Gleina, Karsdorf, Reinsdorf
Russen, die brandschatzen,
starke Zunahme d. Gemeindeschulden infolge von Kriegssteuern
und Einquartierungen,
1816 betrugen die Schulden 1066 Taler, 1822
aber nur noch 620 Taler,
23. Okt.: Abmarsch d. preuß. Armeekorps von Bülow u. d. russ. von
Sacken aus Dorndorf u. Umgebung,
bis Dez. d.J. laufend Durchmarsch alliierter Truppen, Einquartierungen,
Zwangslieferungen, drei frz. Soldaten sterben am 12., 13.
und 15. November an Entkräftung und werden auf d. Friedhof in B.
beigesetzt, zwei Einwohner sterben am 1. und 16. Dez. an e. epidemischen
Fieber, eingeschleppt durch Soldaten, in T. gibt es keinen signifikanten Anstieg der Todesfälle
1814 1. Halbjahr:
zahllose Einquartierungen und Lieferungen
1816 Nov.:
die Gemeinde T. zählt 149 Seelen, 81 männliche, 68 weibliche
1820
Nachgrabungen in der Tröbsdorfer Flur durch den Verein für Erforschung des vaterländischen Altertums
1821 18. Aug.:
d. Landrat untersagt Carl Rosenberg in T.d. ferneren
Betrieb seines Gewerbes, weil er d. Gewerbesteuer nicht bezahlt hat
1821 Herbst:
Um- und Neubau der Öl-, Gipsmühle in B.
1822 7. Sep.:
feierliche Beisetzung d. pens. Lehrers Johann Christian
Gottlieb Koch, der 48 Jahre unterrichtet hatte, am 14. Sep. erscheint
e. Nachruf im Kreisblatt
1822 11. Okt.:
Schloss und Rittergut sind seit 100 Jahren im Besitz der grfl.
Familie von der Schulenburg, am 23. Nov. wird im Krs.blatt ein Gedicht veröffentlich, das dieses Ereignis würdigt
1823 29. April:
e. großer Brand äschert in Karsdorf 15 Gehöfte und sechs
Scheunen ein, Burgscheidunger Einwohner leisten an ihrem zweiten
Kirmestag aktive Hilfe bei der Brandbekämpfung
1824 4. Sep.:
Inspektor Rühlemann organisiert e. Festlichkeit anläßlich
d. Geburtstag d. Grafen Levin Friedrich von der Schulenburg mit
Musik, Illumination u. e. Feuerwerk, Pf. Zeigermann überreicht e.
Gedicht, Pf. Hopfe aus Wennungen veröffentl. e. Poem im Krs.bl.
1831
Anspänner und Hintersättler zu Tröbsdorf lösen ihre Frondienste ab
1831
Umwandlung der Grotte im Schlosspark in eine Gruft
1833
Burgscheidungen zählt 335 Seelen, Tröbsdorf 154 und Kirchscheidungen 404 Seelen
1833 Dez., 1834, Jan.:
wochenlanges Hochwasser der Unstrut, Mühlen
können nicht betrieben werden, es kommt zu e. Mangel an Mehl
1839 25. Juli:
e. schweres Unwetter verwüstet Laucha u. Umgebung,
hühnerei- bis faustgroße Hagelkörner verwüsten d. Orte und Fluren, besonders stark sind d. Weinberge
in d. Dorndorfer Flur betroffen, Lehrer Bornkamm widmet d. Ereignis e. Gedicht im Krs.blatt
1840
Christian Becker wandert nach Amerika aus, die Gemeinde sammelt
Geld für die Überfahrt, d. Graf spendet 20 Taler, Gottfr. Böhme bringt
Becker nach Bremen, d. Ausgaben dafür betragen 68 T., Einnahmen
aber nur 59 T., Becker bekommt in Bremen e. Handgeld v.5 T.
1840
Graf von der Schulenburg-Heßler auf Burgscheidungen wird Landrat
des Kreises Querfurt
1841 23. Juni:
über Bibra geht e. verheerender Wolkenbruch nieder, die Wassermassen
verwüsten in Thalwinkel u. Tröbsdorf drei Wohnhäuser, vier Scheunen, einen Stall u. e. Teil der Ernte, die Einwohner
von Kirch- und Burgscheidungen leisten mit Gespannen Hilfe beim
Aufräumen
1853
Ortsrichter Erfurth in B. stirbt bei e. Unfall mit seinem Pferdewagen
1855
Neubau der Gemeinde-Pumpe, dafür werden 22 Taler freiwillige
Beiträge aufgebracht
1860 um
das Brauhaus wird stillgelegt, 1875 erwirbt W. Zahnert Haus u.
Grundstück in T. und macht daraus eine Scheune
1862
Burgscheidungen zählt 309, Tröbsdorf 191 und Kirchscheidungen
455 Seelen, im Urwahlbezirk 41 zu dem noch Thalwinkel, Plößnitz und Golzen gehören, werden fünf Wahlmänner gewählt, den
Wahlvorstand bilden Herr Thiersch in Burgscheidungen und Pfarrer
Oßwald in Kirchscheidungen, das Wahllokal befindet sich in der
Schenke zu Burgscheidungen
1862 19. April:
Ortsrichter Föhnse in Thalwinkel, Wilhelm Trommer in
Golzen, Friedrich Wolf in Tröbsdorf, Gotthold Becker in Kirchscheidungen
und Graf v.d. Schulenburg in Burgscheidungen werden zu
Wahlmännern gewählt, im gesamten Kreis Querfurt sind es 177
1863
d. Gemeinde-Anger in B. wird mit Kirsch- u.a. Obstbäumen bepflanzt
1866
von den acht Bestattungen des Jahres entfallen vier auf Kinder,
gestorben an Keuchhusten
1868:
zwischen 1810 und 1868 sterben mindestens 15 Personen durch
Unglücksfälle oder Suizid in der Unstrut
1869
die Königin von Preußen weilt in Burgscheidungen, die Gemeinde
errichtet Ehrenpforten und schmückte d. Ort mit Fahnen u. Tannen
1872
Beginn der Anpflanzungen von Kastanien am Karsdorfer Weg, von
Kirschbäumen auf dem Anger
1873
Gründung eines Consum-Vereins für Burgscheidungen u. Umgeb.,
Eduard Seipt wird d. erste Lagerhalter (= Verkaufsstellenleiter)
1874
im Lauf des Jahres sterben acht Kinder an Scharlach, darunter
zwei Kinder des Schäfers Reinhold und zwei Kinder Heine
1890
Lagerhalter wird Karl Kaufmann
1892
das Hospital wird neu gebaut
1893 31. Mai:
der Verein für Geschichte u. Altertümer d. Grafschaft Mansfeld
besucht mit 40 Personen Burgscheidungen u. Tröbsdorf, Erfrischungspause im Gasthof von A. Sachse, Führung durch d. Park
u.d. Schlosanlage
1898
die Kirche bekommt im Zuge e. Umbaus e. neuen Turmhelm und
Ofenheizung
1905
Bau von Steinbrücken über die Unstrut, das Gewehricht und den
Mühlgraben (insges. fünf Brücken), Ersatz für die alten Holzbauten
1915 Sep. bis 1942 Juli:
Hermann Rosenhahn Ortsrichter bzw. Bürgermeister von Tröbsdorf, von 1928 bis 1942 zugl. Amtsvorsteher,
Leitung von 139 Sitzungen d. Gemeindevertretung in diesen 27 J.
1918
elf Männer aus der Gemeinde T. sind als Soldaten im Weltkrieg
gefallen, der letzte am 30. Oktober 1918 (R. Bornschein)
1920
Pflasterung d. Dorfstraße in Tröbsdorf mit Schlackesteinen, Neuerrichtung d. Friedhofsmauer mit Sandsteinquadern
1920 bis 1945
Gustav Venohr Pächter der Gärtnerei
1922
Errichtung des Kriegerdenkmals in Tröbsdorf
1923 Frühjahr:
Hermann Löser kauft vom Grafen das Mühlengrundstück
1927
Umbau der Schule in Tröbsdorf
1928
Gemeindevertreter in Burgscheidungen: Hugo Meinicke, Waldemar
Radegast, Panse, Louis Frischbier, Gustav Wiegner, Otto Schlichting, Albert Böhme,
Paul Giewald, Gustav Rudolf Ihle, Gustav Schlisske, Vorstand: Dörfer
1930
Auflösung der Eigenschulverbände Burg- und Kirchscheidungen,
1. Juli Bildung des Gesamtschulverbandes Burgscheidungen-Kirchscheidungen, Planung für den Bau eines dreiklassigen
Schulhauses mit einer Lehrerwohnung
1930
Mitglied der Gemeindevertretung Burgscheidungen: Vorsteher
Dörfer, Schöffen Radegast, H. Grune, Gemeindevertreter: Hugo
Meinicke, Paul Giewald, Gustav Venohr, Gustav Neumann, Rudolf Ihle, Ernst Grune, Max Kramer, Louis Frischbier
1930 1. April:
Max Kramer bekommt d. Erlaubnis für seine Tischlerei
1930 1. April:
Hermann Löser erhält d. Genehmigung für seine Lohn-
und Umtauschmühle, 1957 wird d. Weiterführung bewilligt
1930
Gründung von Ortsgruppen der SPD in Burgscheidungen, Tröbsdorf und Kirchscheidungen
1932 6. Nov.:
Reichstagswahl, in Tröbsdorf Stimmberechtigte 112, gültig
Stimmen 75, davon NSDAP 35, SPD 8, KPD 7, DNVP 25
1933 5. März:
Reichstagswahl, Stimmberechtigte in Tröbsdorf 113, gültige Stimmen
105, davon NSDAP 68, SPD 10, KPD 4, Kampffront Schwarz-weiß-rot 22, Staatspartei 1
1933 April:
Mitglieder der neugewählten Gemeindevertretung in Tröbsdorf sind: Hermann u. Rudolf Rosenhahn, W. Damm, Oskar
Kurzhals, Otto Kunth, Ernst Wolff, K. Kluge, K. Bischoff, G. Sturm
1934 August
Berufung von fünf Gemeinderäten in Burgscheidungen, diese
amtieren noch im Jan. 1936 Max Zwanzig (Bahnarbeiter), Max Kramer (Tischlermeister), Max König (Oberinspektor),
Ernst Kröger (Amtssekretär), Otto Panße (Landwirt)
1934
1. Dez.: Albert Bortloff wird Lehrer, Küster, Kantor und Organist in
Burgscheidungen
1935-1948
Gastwirt Otto Beyer Leiter der freiwilligen Feuerwehr,
ihm folgte 1948 Hans Schmidt
1936
Reichstagswahlen, Zahl d. Stimmberechtigten in Burgscheidungen
239, gültige Stimmen für d. Wahlvorschlag der NSDAP: 237
1936 29. März:
Wahlen in Tröbsdorf, Stimmberechtigte 121, gültig 120,
davon 119 Stimmen für d. Wahlvorschlag d. NSDAP, 1 ungültig
1937
Renovierung der Kirche in Tröbsdorf
1938
Burgscheidunger Mitglieder des Schulverbandes: Radegast, Otto
Beyer, Bortloff
1938
die Gemeinde B. zählt ges. 86 Haushaltungen (171 Männer u. 173
Frauen), davon 30 im Unter-, 27 im Mittel- und 29 im Oberdorf
1938
Anschaffung einer Motorspritze für die Feuerwehr in Tröbsdorf
1945
Otto Kunth Dorfschulze in Tröbsdorf
1945 11./12. April:
Gustav Venohr, Rudolf Ihle, Otto Beyer verhindern
die Sprengung der Unstrutbrücke
1945 12. April:
Einzug der Amerikaner
1945
vor dem Einzug der Russen verlässt Adelbert Graf von der Schulenburg Schloss Burgscheidungen und setzt sich in die Westzonen ab,
er stirbt im April 1951 in Hessen, hinterlässt fünf Töchter
1945 2. Juli:
Einzug russ. Truppen
1945
Bildung einer KPD-Ortsgruppe durch Werner Scheffel, Alfred
Prosche, Otto Beyer, Otto Rühlemann
1945
Bildung einer SPD-Ortsgruppe durch Hermann
und Gustav Neumann, Richard Pfützner
1945
Antifa-Aussschuss, Mitglieder Max Pocher, Karl Wehner, Werner
Scheffel, Hermann Neumann
1945 Okt.:
Übergabe d. Amtes als Bürgermeister von Otto Panße auf Max Pocher
1945 Juli bis Dez.:
350 Vertriebene/Umsiedler kommen nach, bzw. passieren B.
1945 Herbst:
Bildung der Bodenkommission, Mitglieder: Hermann Neumann, Otto Giewald, Albin Rühlemann, Alfred Prosche
1945/1946
Bodenreform, Aufteilung der Rittergutslandes: 354 ha Acker,
60 ha Wiesen, 32 ha Plantagen, 312 ha Wald
1945/46
Neulehrer-Seminar im Schloss, Achtwochen-Lehrgänge f.
Neulehrer, seit 1946 sowjetische Pioniere im Schloss
1946
Unstrut-Hochwasser - größere Hochwasserschäden in beiden Orten, Pegel Laucha bis 530 cm (12.2.1946)
1946 April:
Zs.schluß von KPD und SPD zur SED,
1. Vors. Gustav Neumann, die Orts-Gruppe hatte damals 40 Mitglieder
1946 Juli:
Max Kramer erhält die Genehmigung zur Wiedereröffnung
seines Tischlereibetriebes
1946 Aug.:
Bildung e. Ortsgruppe d. LDPD in Tröbsdorf unter Harry Röder
1946 Sep.:
Franz Knabe, Schleusenwärter, wird in Tröbsd. Ortsvorsteher
f. Otto Kunth
1946 Sep.:
Gemeindevertreter in Tröbsdorf werden: Karl Schmidt, Albin Kunth, Kurt Kadur,
Werner Rosenhahn, Franz Knabe, Max Märtsch, Konrad Ewert, Rudolf Hahnel, Bruno Schulz
1946 Sep.:
gewählte Gemeindevertreter: Rudolf Barckhausen, Max Pocher, Franz Braune, Wolfgang Frey, Werner Scheffel, Karl
Schmeide, Gustav Neumann, Kurt Prosche, Richard Pfützner, Gerhard Adolf, Anna Prosche, Albin Rühlemann
1946 Sep.:
Max Pocher wird Gemeindevorsteher in Burgscheidungen
1946
Abschluss e. Pachtvertrages über d. Gärtnerei für 12 Jahre mit
Gustav Venohr
1946 Okt.:
d. Landrat erteilt e. Genehmigung zur Errichtung einer Konsumgenossenschaftlichen Verteilungsstelle in Burgschdg.
1947 März:
schwere Schäden durch Hochwasser des Biberbaches
1947
Anlage erster Schrebergärten hinter dem Schafstall
1947
Bildung der MAS (Maschinen-Ausleih-Station), Nachfolger der Bauernhilfe
1947
Hochwasser des Biberbachs verursacht gr. Schäden in Tröbsdorf
1948
Bau des ersten Doppelhauses für zwei Familien durch die MAS
1948-1956
FDJ-Schulungslehrgänge auf dem Schloss
1949 Mai:
Helmut Kurzhals in B. erhält die Genehmigung zur Ausführung
von Hausschlachtungen
1949-1951
Karl-Heinz Schubert Vors. d. Ortsgruppe d. LDPD in Tröbsd.,
1951-1956 Vors. Lehrer Schmidt, 1956-1959 Heinz Kunth, ab 1959
Karl Richter
1950 Febr.:
Max Pocher tritt als Gemeindevorsteher zurück, ihm folgt der
bisherige Gemeindesekretär Max Rößler, Albert Bortloff wird Vors.
d. Gemeindevertretung
1950 Mrz.:
Kurt Schwarzer in B. erhält Genehmigung f. Hausschlachtungen, er führt solche noch 1972 durch
1950 24. April:
Fritz Franke bekommt d. Erlaubnis zur Weiterführung einer
Lohn-, Handels- und Sägemühle
1950 15. Okt.:
Ergebnis der Wahlen in Tröbsdorf, Wahlberechtigte 207, für
die Kandidaten d. Nationalen Front 206, 1 Stimme dagegen
1951 1. Jan.:
Werner Spengler erwirbt die Gastwirtschaft in Tröbsdorf von
Else Kunth (+ April 1951), führt zs. mit seiner Frau Erika, geb. Kunth,
auch das Lebensmittelgeschäft fort
1951
Teilabbruch der Mühle in B., die im Besitz der VdgB war, gegen den
Widerstand der Gemeindevertretung, den Abbruch betrieben v.a.
Karl Artelt, Martin Dietzmann, Fritz Franke, Hermann
Löser, Bau des Sportplatzes in B.
1951 Dez:
in Tröbsdorf Baubeginn der "Bratengasse", Fertigstellung 1952
1951 31. Dez.:
die Mühle Mahrla stellt ihren Betrieb ein
9.8.1952
Bildung der LPG Fortschritt Typ I, 22 Mitglieder (Bauern), 1. Vors.
Kurt Prosche (bis 1953, dann Kurt Knoblauch)
1952
neue Mitglieder d. Gemeindevertretung: Walter Artelt, Werner Deckert, Gerhard Zeller, Kurt Knoblauch
1953
Kurt und Alfred Prosche, Ernst Deparade treten aus der LPG aus
1953
Walter Zahnert aus Tröbsdorf geht nach dem 17. Juni nach Westdeutschland, d. LPG Burg. übernimmt seinen Betrieb (rd. 34 ha)
1953
bearbeitet die LPG (21 Mitgl.) 189 ha, 27 Bauern 299 ha, Karl Schmidt ist Bürgermeister in Tröbsdorf
1954
Bürgermeister Rößler geht nach Lossa, ihm folgt Paul Kaufmann
Baubeginn der Wasserleitung in B.
1954 April:
Hardi Jäger übernimmt von der Witwe Olga Beyer die Bäckerei
1955 5. Juni:
bei der Gemeindekirchenratswahl werden gewählt: Helmuth
Böhme, Martin Radegast, Karl Längricht, Martin Menzel, an der Wahl
beteiligen sich 54 Gemeindemitglieder
1955 30. Juni:
alle Gemeinden werden durch d. Abt. Innere Angelegenheiten in Nebra angewiesen, die Aktenbestände d. Gemeinde
durchzusehen und grob zu sortieren, eigenmächtige Aktenvernichtungen sind verboten, sog. wertloses Schriftgut ist in Listen zu erfassen und nach Nebra zu melden
1955 5. Juli:
durch d. Rat des Krs. Nebra, Abt. Innere Angelegenheiten, werden alle Gemeinden
angewiesen, alle alten Katasterunterlagen an den Rat d. Krs. abzugeben:
Separationskartei, Gebäudebuch, Rezesse, Gemarkungsakten, Liegenschaftsbuch, am 14. Juli d.J.
gehen aus Burgscheidungen in Nebra ein: drei Rezesse, vier Gemarkungsakten, eine Separationskarte, ein Gebäudebuch, ein
Liegenschaftsbuch, ein Flurbuch
1.1.1955
Umwandlung der LPG vom Typ I in Typ III
1955
die Zentrale Schulungsstätte d. CDU wird auf d. Schloss eingerichtet
1955 bis 1963
Alfred Neumann Vors. d. LPG
1956
Brand auf dem Gehöft von Bruno Mosch in T.
1956 Dez.:
Zs.legung d. Gemeinden Burg. u. Tröbsdorf
1956
erhalten die Eheleute Walter und Margarete Hoffmann, geb. Jäger,
die Erlaubnis zum Eigenheimbau, desgl. Fritz und Ilse Kupe, geb. Rühlmann
1957
Neuwahl der Gemeindevertretung:
Rudolf Ihle, Wilhelm Ziegler, Albert Bortloff, Herbert Trinks, Kurt Trinks, Alfred Grune, Else Gehlfuß,
Gustav Neumann, Martha Rühlemann, Karl Längricht, Ruth Schmidt, Dieter Vogel, Franz Treumer, Paul Kaufmann, Walter Artel, Arno
Rischpeter, Alfred Neumann, Annemarie Deparade, Walter Hoffmann, Karl Schmidt, Wilhelm Müller, Rudi Kulbe, Bruno Mosch,
Karl Richter, Elisabeth Ölke, Fritz Apel, Elfriede Müller
1957 Jan.:
Karl Schmidt wird für Paul Kaufmann neuer Bürgermeister
1958
großes Hochwasser d. Unstrut, Ausfall bei d. Heuernte
1959 1. Jan.:
mit seinem Beitritt zur LPG verliert Kurt Kunth die Genehmigung für seine Schmiede
1959 1. April:
durch seinen Beitritt zur LPG erlischt Fritz Frankes Genehmigung für seine Mühle
1959 bis 1964
Ausbau des Gutshauses zur Schule
1959 Nov.:
die letzten acht Einzelbauern werden zum Eintritt in die LPG
genötigt (Otto Panse 12,89 ha, Gustav Wiegner 15,45 ha, Kurt
Frischbier 15,43 ha, Paul Zwanzig 9,31 ha, Arno Rischpeter 9,00 ha,
Gertrud Schmidt 8,79 ha, Albert Straubel 8,56 ha, Otto Straubel
5,62 ha), im Nov. d.J. bewirtschaften 88 frühere Bauern 362 ha LN
1960 Jan.:
Zs.schluß der LPG mit der von Typ I in Kirchschdg., 242 Mitgl.
bewirtschaften jetzt 1043 ha LNF
1960
Beginn d. Abrisses d Gemeindebackhauses in Tröbsdorf, urspr.
bestimmt für die Einrichtung einer Verkaufsstelle
1960 31. August:
Werner und Erika Spengler geben ihr Gewerbe auf, die
Gaststätte befindet sich in Pacht der Konsumgenossenschaft Laucha
und wird von Erwin Noeske geleitet
1960
Dieter Hoffmann übernimmt als Angestellter d. CDU-Schule die
Leitung der Gärtnerei, er folgt auf Gustav Venohr, der in Rente geht
1961
am 1. Januar meldet Otto Beyer sein Gewerbe, die Gastwirtschaft,
ab (Fortsetzung durch Dieter David)
1961
im Gutshaus sind 6 Klassenräume fertiggestellt, die Schulküche wird
aus Tröbsdorf nach Burg. verlegt
1962
Anfang Nutzungsbeginn d. neuen Friedhofes am Rabenfang
1963
erhält Kurt Seibicke die Genehmigung zum Bau einer LPG-Hauswirtschaft (neben Oskar Renz)
1963/64
Generalreparatur der Brücken über die Unstrut und d. Mühlgraben
1964 31. Dez.:
nach dem Tod von Hermann Löser erlischt die Genehmigung für dessen Mühle
1966
d. Fuhrunternehmer Werner Damm in Tröbsdorf ist Mitglied der
Burgscheidunger Gemeindevertretung
1968 Juli:
Ida Zwanzig in Burgscheidungen ist Obermeisterin im Damenschneiderhandwerk,
Frau Hedwig Kaufmann in B. arbeitet als Damenschneiderin
1971 Juli:
Otto Kurzhals in Tröbsdorf gibt sein Gewerbe als Hausschlachter auf
1971 Sep. bis Febr. 1972:
Frau Margarete Völkel führt die Kantine in d. ZSS Burgscheidungen, fristlose Kündigung am 17.2.72
1972 April:
Frau Brigitte Zaubitzer aus Bucha erhält die Genehmigung zur
Bewirtschaftung der Kantine in d. ZSS der CDU auf d. Schloss
1973
Aufhebung der Familiengruft der von der Schulenburgs im Park, die
letzten Särge werden auf den örtlichen Friedhof gebracht
1978
Tischlermeister Max Kramer feiert sein 50. Meisterjubiläum
1979 Jan.:
Erhard Wehle in Tröbsdorf gibt seinen Mühlenbetrieb auf
1980 Jan.:
Abmeldung d. Tischlereibetriebes von Max Kramer in B., Tischlerei wird von BHG unter Leitung von Horst u. Gisela Melzig weitergeführt
1984 Juni:
Schließung der Bäckerei H. Jäger
1988 Jan.:
Werner Damm in Tröbsdorf meldet seinen Fuhrbetrieb ab
1992 3. August:
Der Tischlermeister Jochen Wölbling aus Laucha übernimmt die Tischlerei im Lindenring 12 von der BHG
2002 Aug:
die Tischlerei (Werkstatt) im Lindenring 12 wird vom Tischlermeister Jochen Wölbling an Familie Becker verkauft, Fam. Becker baut 2002 & 2003 zum Wohngebäude um,
Tischlermeister Jochen Wölbling führt seinen Betrieb in Laucha in einen Neubau fort
2013 Juni:
Unstrut-Hochwasser - Extremes Ereignis mit großen Schäden, Pegel Laucha 489 cm (3. Juni 2013)
2019 27. Mai:
Kommunalwahlen 2019 - Rüdiger Neumann (CDU) aus B., Rainer Schlensok (AFD) aus B. und Roland Becker (Die LINKE) aus T. sind in den Stadtrat Laucha gewählt, Bürgermeister ist Michael Bilstein (FGU) aus L.
2020 Jun bis Mai 2022:
Abriss & Neubau der Unstrut- und Mühlgrabenbrücke, Baukosten ca. 7 Millionen Euro, z.T. mit EU-Fördermitteln finanziert (Hochwasserschäden 2013)
2022 11. Mai:
feierliche Einweihung der zwei Brückenneubauten mit einem "Brückenfest"
2023 Dez. bis Jan. 2024:
Unstrut-Hochwasser, Pegel Laucha bis 452 cm
2024 1. Juni:
feierliche Einweihung des Kinderspielplatzes hinter der Brauhausscheune in Tröbsdorf, Umsetzung auf Initiative Tröbsdorfer Einwohner durch MVT "Felsenfest", Gemeinde und Einwohner
2024 9. Juni:
Kommunalwahlen 2024 - Rüdiger Neumann (CDU) aus B., Rainer Schlensok (AFD) aus B. und Roman Ehrig (FGU) aus T. sind in den Stadtrat Laucha gewählt, Bürgermeister bleibt Michael Bilstein (FGU) aus L.
2024 7. Dez
Wahl der Ortsfeuerwehr Burgscheidungen;
gewählt wurden Florian Poleske aus Tr. zum Wehrleiter, Lutz Rhuland aus Bu. zum Stellvertreter und Christopher Wicht aus Tr. zum zweiten Stellvertreter